Holzbauweise.

Holzbauweise.

Traditionell. Innovativ. Klimaschonend.

Mittlerweile wird jedes fünfte Ein- oder Zweifamilienhaus in Bayern aus Holz gebaut! Holz ist nicht nur einer der ältesten Baustoffe (Fachwerkhäuser), sondern zugleich aktiver Klimaschutz! Holz hat als einziger Rohstoff ein negatives „Global Warming Potential“ (Erderwärmungspotential).
Holz ist nicht nur CO₂-neutral. Holz hat den C-Plus-Effekt!*1

 

Bäume entziehen der Atmosphäre durch Photosynthese CO₂. 1000 kg trockenes Holz entsprechen 1851 kg gespeichertem CO₂. Und dabei wird keine fossile Energie verbraucht – die Energie stammt zu 100 % von der Sonne.

Auch beim Holz als Baumaterial bleibt der Kohlenstoff weiterhin gebunden. Aber was ist mit der grauen Energie beim Gewinnen von Holz als Baustoff? Das ist der Verbrauch fossiler Energien zur Erzeugung, Bereitstellung und späterer Entsorgung. Auch in der Gesamtbewertung gewinnt Holz als Baustoff im Vergleich zu mineralischen oder metallischen Baumaterialien:
Die tragende Konstruktion eines Holzrahmenbaus besteht aus Holzständern, auf denen innenseitig Holzwerkstoffplatten befestigt werden, die der statischen Aussteifung und Stabilität des Gebäudes dienen. Holz hat viele positive bauphysikalische Eigenschaften – es ist ein echtes Multitalent:

  • geringes Eigengewicht
  • hohe Festigkeit
  • hohe Tragfähigkeit
  • niedrige Wärmeleitfähigkeit
  • gute Dämmung – hohe Energieeffizienz

    Die Gefache – also die Hohlräume zwischen den Holzträgern – werden vollständig mit Dämmmaterial gefüllt. Die Qualität des Materials ist von hoher Bedeutung, um eine hoch-wärmedämmende Gebäudehülle zu erhalten, die zu jeder Jahreszeit Energie spart. Der moderne Dämmstoff hält nicht nur im Winter die Heizwärme im Haus, sondern im Sommer die Hitze auch draußen. Daher achten wir bei der Wahl des Dämmstoffes nicht nur auf eine niedrige Wärmeleitfähigkeit, sondern auch auf eine niedrige Temperaturleitfähigkeit, eine hohe Rohdichte und eine hohe Wärmespeicherfähigkeit:

    Ein Material, das all diese Eigenschaften vereint, verhält sich bei einem Temperaturunterschied von innen nach außen äußerst träge, leitet Wärme schlecht und langsam von der einen zur anderen Seite und ist außerdem in der Lage, hohe Mengen an Wärme zu speichern, bevor es sie weiterleitet und stellt damit einen guten Puffer dar. Heizt sich im Sommer beispielsweise das Dach am Nachmittag unter den Dachziegeln auf 80° C auf, verzögert die Dämmung den Temperaturdurchgang ins Innere um 10–12 Stunden. In dieser Zeit sinkt während der Nacht die Außentemperatur wieder und die gespeicherte Wärme wird nicht nach innen ins Haus abgegeben. Die Verzögerung des Temperaturdurchgangs durch eine Außenwand oder ein Dach nennt man Phasenverschiebung – angestrebt wird eine Phasenverschiebung von mindestens 10 Stunden, damit auch im Sommer behagliche Innenraumtemperaturen herrschen.
    Die Beplankung außen dient als Witterungsschutz und erlaubt eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten – z. B. Putzfassade, Holzfassade mit verschiedensten Profilen oder Plattenfassaden in allen Farbtönen und unterschiedlichsten Materialien. Innen erhält die Konstruktion eine wärmegedämmte Installationsebene, in der Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärleitungen verlegt werden. Auf der Raumseite schließt die Konstruktion mit gestrichenen Gipskartonplatten ab. Der mehrschichtige Aufbau der Holzrahmenbauweise erlaubt eine nahezu wärmebrückenfreie Konstruktion. Wer schon einmal eine Holzrahmenbau-Außenwand im direkten Vergleich zu einer Ziegelbau-Außenwand berührt hat, konnte sich von der höheren Oberflächentemperatur überzeugen, die in etwa der Raumtemperatur entspricht. Ein angenehmes, behagliches Raumklima entsteht. Die Kombination der verschiedenen aufeinander abgestimmten Materialien erfüllt die bautechnischen und bauphysikalischen Anforderungen zur Standsicherheit und des Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutzes optimal.
    Die Holzrahmenbauweise ist zudem eine diffusionsoffene, oft als „atmungsaktive“ bezeichnete Konstruktion. Das bedeutet, dass die Gebäudehülle zwar luftdicht, jedoch nicht dampfdicht ist. Die statisch aussteifende Holzwerkstoffplatte auf der Innenseite übernimmt die Funktion einer dampfbremsenden und luftdichten Ebene anstatt einer dampfsperrenden Kunststoffbahn. Im Gegensatz zum Kunststoff kann Holz als diffusionsoffenes Bauteil gut mit ungewollt auftretenden Feuchteeinwirkungen umgehen. Außerdem fällt in der Regel kein Tauwasser an. Dank der Holzbauweise kann die Feuchtigkeit sowohl nach außen als auch nach innen hin austrocknen. Und es kommt noch besser: vorbeugende chemische Holzschutzmaßnahmen sind nicht erforderlich!
    Die Bauteile werden in der trockenen Halle vorgefertigt, was die Qualität der Elemente sichert. Der Rohbau ab Oberkante Keller, beziehungsweise Bodenplatte, erfolgt innerhalb weniger Tage. Die Vorteile des Holzrahmenbaus sind klar:

    • ein schneller Witterungsschutz des Gebäudes
    • eine kürzere und damit kostenreduzierte Bauzeit durch beispielsweise kürzere Gerüststandzeiten
    • umweltfreundliche Bauweise mit CO₂-neutralem regenerativen Baustoff
    • geringere Wanddicken als beim konventionellen Ziegel-/ Stahlbetonmassivbau reduzieren den Flächenfraß
    • hochwertiger Wärmeschutz zu jeder Jahreszeit
    • größere Flexibilität bei Umbau und Sanierung
    • gesundes Raumklima durch Verzicht auf chemische Holzschutzmittel
    • Sie können schneller einziehen…
    • …und sparen sich dadurch die Doppelbelastung von Miete und Neubau-Finanzierung.
    • Sie sparen dauerhaft Energie- und Heizkosten durch hoch wärmegedämmte und dichte Gebäudehülle.
    Neben der Holzrahmenbauweise etabliert sich auch der Massivholzbau – speziell Bauen mit Brettsperrholzelementen. Da sich Holzhäuser in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuen, wird diese Bauweise immer weiter erforscht und so entwickelten sich verschiedene Systeme.

    Durch die kreuzweise Verleimung der mindestens drei Schichten aus verklebten Brettlagen wird eine hohe Tragfähigkeit und statische Scheibenwirkung (statische Aussteifung des Gebäudes) erreicht. Ähnlich wie bei Stahlbeton-Fertigteil-Elementen werden hier großflächige Wand- und Deckenelemente vorproduziert. Türen- und Fensteröffnungen werden per modernster Abbundtechnik herausgeschnitten. Wie beim Holzrahmenbau werden die bautechnischen und bauphysikalischen Anforderungen (Standsicherheit, Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz) – auch bei mehrgeschossigen Gebäuden – optimal erfüllt.
    Der Aufbau der Wandelemente ist etwas anders als bei der Holzrahmenbauweise: da die tragende Ebene vollflächig aus Holz besteht, wird die Dämmung an der Außenseite angebracht – nicht im Hohlraum zwischen den Holzständern. Der Fassadengestaltung sind auch keine Grenzen gesetzt – die Außenbekleidung ist frei wählbar. Auf der Innenseite wird im Regelfall eine Installationsebene angebracht. Es ist auch möglich, einzelne Wände innen nicht zu beplanken und die Holzoberfläche als Gestaltungselement sichtbar zu lassen.
    Bauen im Bestand verzeichnet in den letzten Jahren einen wachsenden Anteil. Die Sanierung bestehender Gebäude hat viele Vorteile:

    • Es reduziert Bodenversiegelung.
    • Es spart Ressourcen und Material.
    • Es steigert die Wohnqualität.
    • Es reduziert den Energieverbrauch.
    • Es erhält wichtige alte Baukultur und Denkmäler.
    • Es passt zum Zeitgeist des nachhaltigen und verantwortungsvollen Bauens.

    Zunehmend findet auch die Holzbauweise Anwendung bei Anbauten, Umnutzungen, Aufstockungen und städtischer Nachverdichtung, also dem Nutzen frei stehender Flächen in der Stadt. Die äußerst geringe Bauzeit, weil annähernd der gesamte Rohbau vorgefertigt werden, beeinträchtigt Anwohner und den Stadtverkehr kürzer, was nur einer von vielen Vorteilen ist. Die Nachverdichtung in Städten findet durch Aufstockungen auf bestehende Gebäude statt. Eine Holzbauweise ist statisch durch die Leichtbauweise sehr gut und mit wenig Aufwand realisierbar. Die Holzbauweise erlaubt oft, um zwei bis drei Geschosse aufzustocken, ohne Fundamente, Decken oder Wände verstärken zu müssen.

    Kurz gesagt:

    Mit der Holzbauweise lassen sich vielfältige Bauvorhaben vom Anbau bis zum mehrgeschossigen Haus verwirklichen. Dabei leisten Sie auch noch aktiven Klimaschutz und tragen zum Gelingen der Energiewende bei!

    Wohnen ist ein wesentlicher Teil des Lebens. Es gehört wie Ernährung oder Kleidung zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Wohnen ist mehr als ‚ein Dach über dem Kopf‘ zu haben: Wohnen heißt auch, räumlich geborgen zu sein. *2

    Der Bau eines Hauses ist ein großer Schritt – wir beraten und unterstützen Sie gerne, wie Sie Ihren Traum vom eigenen Haus Wirklichkeit werden lassen können!

    1) Dr. Bernhard Zimmer und Prof. Dr. Dr. habil. Dr. h. c. Gerd Wegener: Ökobilanzierung: Methode zur Quantifizierung der Kohlenstoff-Speicherpotentiale von Holzprodukten über deren Lebensweg von, 2001)

    2) Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“: Konzept Nachhaltigkeit-Vom Leitbild zur Umsetzung, 1998, S.155